Projektbeschreibung
Cella Septichora, Altchristliches Mausoleum
Cella Septichora, Altchristliches Mausoleum
Die Stadt Pécs kann sich einer 2000 Jahre langen Geschichte rühmen. Ihr Gebiet ist seit der Römerzeit ständig bewohnt. Die früher hier lebenden Völker, die aufeinander folgenden oder auch nebeneinander existierenden Kulturen haben uns Werte von hervorragender Bedeutung, Zeugnisse eines großartigen materiellen und geistigen Erbes hinterlassen. Unter diesen nehmen die frühchristlichen Relikte aus dem IV. nachchristlichen Jahrhundert einen besonderen Platz ein, die im nordwestlichen Teil der heutigen Innenstadt, in der Nähe der Basilika erhalten geblieben sind, und die Heimsuchungen der Zeit der Völkerwanderung wie auch die Stürme des Mittelalters überstanden haben.
Ein Teil des aus der späten Römerzeit stammenden frühchristlichen nördlichen Friedhofs von Sopianae bekam im Jahr 2000 den Titel eines Welterbes verliehen. Die Einstufung als kulturhistorischer Schatz hat er deshalb verdient, weil er in der Architektur und den Wandmalereien der freigelegten Funde die frühe christliche Begräbnisarchitektur und Kunst der nördlichen und westlichen Provinzen des Römischen Reiches besonders vielfältig und komplex darstellt, und damit die Wurzeln einer bis heute wirkenden und bis in unsere Tage lebendigen Kultur und Zivilisation aufzeigt. Um was für Denkmäler handelt es sich hier? Die Rede ist hier von mehreren hundert (oder tausend) Ziegelgräbern, mehreren Dutzend aus Stein und Ziegeln errichteten kleineren Grabkammern sowie großräumigen Friedhofsgebäuden.
Die altchristlichen Denkmäler von Pécs sind universale und örtliche Zeugen von hervorragender Bedeutung für den christlichen Totenkult des ersten Jahrtausends, für das Erwachen einer neuen Religion und ihr Weiterbestehen unter sich stets verändernden Umständen. Frühchristliche Relikte in einer derartigen Größenordnung und Vielfalt, die man heute auch größtenteils besichtigen kann, wurden sonst nirgends in den europäischen Provinzen des Römischen Reiches gefunden. Die mit altchristlichen Symbolen verzierten Wandmalereien, die biblische und andere Szenen religiösen Charakters darstellen, sind hervorragende Werke der altchristlichen Kunst in der spätrömischen Epoche.
Weitere Informationen erhalten Sie unter der Webseite pecsorokseg.hu.
Elemente der Ausstellungsentwicklung im Rahmen des Projekts „Wertvolles Pécs“:
- Austausch der vorhandenen Schilder
- Markierung des Laufhorizontes der Römerzeit im Bereich des Besucherzentrums im Interesse einer leichteren Orientierung
- 3D-Modelle, Filme, Bilder und Texte über die Denkmäler des altchristlichen Friedhofes, die bekannten Denkmäler aus dem Mittelalter, über die Bischofsburg und über die Gebäude der Türkenzeit
- Maßstabsgetreues Modell des altchristlichen Friedhofs, der Bischofburg und der Universität, das zerlegt und gereinigt werden kann. Zum einen für museumpädagogische Programme, zum anderen für Blinde und Sehbehinderte im Interesse der leichteren Orientierung.