PROJEKTBESCHREIBUNG
Begünstigte:
Pantelic Lukijan Bischof,
Gálity Vojiszláv Bischofsvikar
Leitender Amtsträger:
Pantelic Lukijan Bischof,
Gálity Vojiszláv Bischofsvikar
Verrechenbare Projektkosten:
89 790 514 Ft
Pantelic Lukijan Bischof,
Gálity Vojiszláv Bischofsvikar
Leitender Amtsträger:
Pantelic Lukijan Bischof,
Gálity Vojiszláv Bischofsvikar
Verrechenbare Projektkosten:
89 790 514 Ft
Serbisch-Orthodoxe Kirchengemeinde von Pécs
In der jüngeren Geschichte serbischen Kirchengemeinde in Pécs kommt dem Jahr 1939 eine Schlüsselbedeutung zu, als nämlich der pensionierte Geistliche Dr. Svetozar Lastic die Kirchengemeinde neu organisierte. Die Gottesdienste wurden von Ilija Mincovic an wechselnden Orten zelebriert. Im Jahr 1949 erhielt er die Erlaubnis, eine kirchliche Immobilie in Siklós zu verkaufen und den Erlös für den Kauf einer Immobilie in Pécs zu verwenden, die für die Errichtung eines Gebetshauses geeignet wäre. Ein entscheidender Gesichtspunkt für den Kaufs war der, dass auf der Immobilie ein in ost-westlicher Richtung errichtetes Gebäude mit einer relativ großer Grundfläche stehen sollte, in dem nach den Regeln der Orthodoxie das Gebetshaus eingerichtet werden konnte. So fiel die Wahl auf die Immobilie in der Zrínyi Straße 15.
Sie wurde 1949, an dem Simeon Stylites-Tag eingeweiht.
Der Verstaatlichung ist auch dieses Gebäude nicht entgangen, und die serbisch-orthodoxe Kirche hat ihr Gebetshaus erst im Jahre 1998 zurückbekommen. Eine Besonderheit der serbisch orthodoxen Kirche in der Zrínyi Strasse ist die aus Szentendre stammende, die ganze Wandfläche bedeckende Ikonostase, die die zwölf Aposteln darstellt, wertvoll sind aber auch die in Kirchenslawisch geschriebenen in Russland gedruckten Missalen. Die Kirchengemeinde ist mit ihren täglichen Gottesdiensten und den sonntägigen Liturgien auch heute aktiv. Die Kirche wird nicht allein von den Serben, sondern auch von den hier studierenden griechischen Studenten besucht. Die Kirche wurde nach Simeon Stylites benannt, der sich für eine besondere Form des Eremitentums entschied, wobei er sich nicht in eine Höhle oder in eine Hütte zurückzog, sondern er richtete sich hoch oben auf einer Säule ein. Dafür wurde auf der Spitze einer 5-10 Meter hohen Steinsäule eine Steinplatte angebracht, sie wurde mit einem Geländer umgeben, und der Eremit hat dort oben auf der Säule gebetet, Buße getan, gefastet. Im Lauf der Zeit wechselte er seinen Wohnort und zog auf immer höhere Säulen um. Deren letzte soll an die 20 Meter hoch gewesen. Insgesamt mag er wohl etwa vierzig Jahre auf Säulen verbracht haben.
Die Ikonostase ist eine aus Bildtafeln verschiedenen Alters und Halterungselementen zusammengestellte, mit einigen Schnitzereien verzierte geschlossene Wand. Die obere Reihe ist einem Architrav nachempfunden. Das Gerüst ist niedrig, und wurde nach balkanischem Muster hergestellt. Die Ikonostase hat eine Breite von 496 cm, ihre Höhe beträgt etwa 283 cm.
Maltechnik: Tempera auf Holz. Beschriftung: Kirchenslawisch. Alter: Laut der Aufschrift der Deësis („Fürbitte“)-Tafel wurde die Deësis-Reihe im Jahre 1721 für die Blagovestenska Kirche in Szentendre angefertigt, von wo sie anlässlich einer Erneuerung der Innenausstattung in die Kirche von Izbég, und dann in die Pécser Kirche gelangte. Der Meister der Deësis-Reihe mag wohl zu der altserbischen Ikonenmalergruppe gehört haben, die auch die Thronikonen von Esztergom gemalt hatte. Die zwei verbliebenen Tafeln Golgatha-Kreuz-Komposition zeigen die Handschrift eines anderen Meisters. Die Thronikonen und die Königliche Tür wurden von einen Maler aus Moschopolis (heute: Voskopojë, Albanien) gemalt, der zur Malergruppe von Ráckeve gehörte. Das Abendmahl und die Bildtafeln an den Diakonen-Türen stammen von verschiedenen Meistern. Die Deësis-Reihe stellt ein bedeutendes Werk der ungarischen Kunstgeschichte dar. Was ihren Stil anbelangt, so ist der altserbische Meister den Traditionen der spätbyzantischen Ikonographie gefolgt, dabei zog es ihn zur Linearität. In einem ähnlichen Stil wurde die Golgota-Kreuz-Komposition angefertigt.
Die neuen Funktionen, die die Pécser Serbisch-Orthodoxe Kirchengemeinde plant, und die wesentlich zu einer Weiterentwicklung der Attraktion beitragen, sollen aufgrund der nachstehenden technischen Parameter verwirklicht werden. Ort der Aktivitäten ist ein 750 m2 großes Grundstück in der Zrínyi Straße 15. (Grundstücksnummer: 18597). Im Rahmen der Investitionen erfolgen ein Neubau sowie der Umbau schon bestehender Gebäude.
Die neu gebaute Kirche und der Glockenturm werden mit einer Grundfläche von 100 m2 völlig barrierefrei ausgestaltet, für den Turm ist eine Grundfläche von 11 m2 geplant. Die geplante Gesamtgrundfläche beträgt 200,13 m2. Den Grundwerten des orthodoxen Glaubens entsprechend erfolgt die Gestaltung der Innenräume mit gereinigten und anschließend gestrichenen Flächen. Das alte, zur Straße hin gelegene Gebäude verliert seine liturgische Funktion. Hier wird die ständige Ausstellung mit dem Titel „Serbische Kirchenkunst des Komitats Branau“ eingerichtet. Die Innenverkleidung eines ungefähr 50 m2 großen Gebäudeteils erfolgt mit Steinplatten; die im Lauf der gesamten Umbaumaßnahmen nötigen Arbeiten sehen ferner eine Ausbesserung des Putzes auf einer einige Quadratmeter großen Fläche vor, das Tünchen aller Wandflächen sowie weitere Anstreicharbeiten.
Im Rahmen der Ausstellung werden 25 Kunstgegenstände präsentiert. Die Werke stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, aus den so genannten Bauepochen II. und III., und wurden alle im Komitat Branau angefertigt (später wurden sie jedoch nach Szentendre in die zentrale religionsgeschichtliche Sammlung gebracht). Diese 25 Werke füllen den ganzen Ausstellungsraum aus.